Flussportrait Donau

31. Oktober 2024

Anfang Oktober haben Michael, Werner und Henry die Donau zwischen Hausen und Binzwangen erkundet, am letzten Montag kam ich von einer 10 tägigen Radtour entlang der Donau zurück. Die Donau hat eine Fließlänge von 2780 km zwischen Donaueschingen und dem Schwarzen Meer. Gestartet bin ich in Donaueschingen, wo sich die Donauquelle befindet. Sie ist eine Karstaufstoßquelle und seit dem Besuch des römischen Feldherren Tiberius im Jahre 15 v. Chr. als historische Donauquelle anerkannt.

Der Donauursprung, und damit Kilometer Null, befindet sich allerdings in einer herrlichen Auenlandschaft, außerhalb der Stadt, wo sich Brigach und Breg zur Donau vereinen.

Unscheinbar und beschaulich beginnt der Weg der Donau, der Donauradweg führt meist am Wasserlauf entlang. Zwischen Immendingen und Tuttlingen versinkt und versickert ein Teil des Donauwassers im Untergrund. Unterirdisch sucht es sich in Richtung Süden seinen Weg bis in den Hegau. Dort taucht ein großer Teil dieses Wassers in der Aachquelle wieder auf.

In Fridingen verengt sich langsam das Tal und massive Felswände flankieren den Radweg und das Flussbett. Ich passiere Beuron, Hausen und denke an meine Paddelkameraden, die hier eingesetzt haben. Burgruinen sind zu bestaunen, die Felsen rücken immer näher an den Radweg, ein Naturerlebnis der besonderen Art.

Es geht weiter nach Obermarchtal, an Ulm vorbei nach Donauwörth. Schiffsverkehr gibt es hier nicht. Zwischen Ingolstadt und Regensburg gibt es wieder ein Highlight, den Donaudurchbruch. Beim Kloster Weltenburg steige ich mit Rad aufs Schiff und fahre bis Kehlheim. Ein grandioses Naturschauspiel, die Donau zwängt sich hier durch die Felsen des fränkischen Juragebirges. Zum Paddeln muss es hier wunderschön sein.

Ich besichtige die Befreiungshalle in Kehlheim und nach Regensburg die Walhalla.

Es geht über Deggendorf weiter nach Passau. Dort fahren die Kreuzfahrtschiffe ab nach Wien und Budapest.

Meine Radtour im deutschen Teil der Donau ist hier beendet, 722 km habe ich mit dem Rad zurückgelegt. Die Donau fließt weiter durch Österreich, Ungarn, Serbien und in Rumänien als Donaudelta ins Schwarze Meer. Mein Reiseziel für nächstes Jahr. Auf meinem zurückgelegten Weg an der Donau entlang münden Nebenflüsse wie Altmühl, Regen, Ill und Ilz in die Donau, in Passau ist die Donau ein stattlicher Fluss, ab Kehlheim habe ich bereits gelegentlich Schiffe gesehen. Beim Erreichen des Schwarzen Meers ist die Donau zu einem Strom angewachsen, der mehr als 6000 m³ Wasser pro Sekunde führt.

Ich bin leidenschaftliche Wanderpaddlerin, aber genau so, wenn nicht mehr, liebe ich das Radfahren am Fluss entlang. Von dort bietet sich eine ganz andere Perspektive. Der Blick aufs Wasser ist beruhigend, entspannt radelt man auf meist flachen Wegen und hält an, wo es einem gefällt. Es gibt die Gelegenheit, Städte zu besichtigen und übernachtet in Hotels, eben eine andere Art zu reisen. Trotzdem freue ich mich darauf, die Strecken der Donau zu paddeln, die ich jetzt schon mal per Rad erkundet habe und für gut befunden habe.


 Eure aktive

Brigitte