Rheinfahrt 2023 von Bingen nach Andernach

15. August 2023

Es gibt ja PaddlerInnen, die 60 und mehr Kilometer am Stück paddeln. Das kann ich mir in den kühnsten Träumen nicht vorstellen. Immerhin bin ich am Wochenende vom 12. bis 13.8. 2023 zweimal 44 km auf dem Rhein gepaddelt, was eine beachtliche Leistung ist. Allerdings saß ich in einem Großkanadier mit weiteren fünf PaddelkameradInnen des Kanuvereins Bruchsal und der Rhein hat eine beachtliche Fließgeschwindigkeit, was es leichter macht. Außerdem waren noch weitere sechs PaddlerInnen in Kajaks dabei.

Wir starteten am Samstag in Bingen mit Sicht auf das Niederwalddenkmal und paddelten bis Boppard. Das war ein Abenteuer, denn wir waren nicht alleine auf dem Rhein. Passagierschiffe, darunter Ausflugsschiffe und Flußkreuzfahrtschiffe sowie Lastenschiffe, die Kohle, Schrott oder Container geladen hatten, machten uns den Platz auf dem Wasser streitig und sorgten für Wellen in jeder Größenordnung. Bis Koblenz gibt es keine Rheinbrücke, deshalb querten auch immer wieder Fähren den Rhein. Also eine Herausforderung. Motorboote verursachen übrigens größere Wellen als die größten Lastenschiffe. Apropos Herausforderung: ein Paddler ist bereits an seinem Wohnort Germersheim ins Boot gestiegen und ist an drei Tagen bis Bingen gepaddelt, um dann mit uns weiter zu paddeln. Sie Strecke war sehr abwechslungsreich. Am Rhein gibt es jede Menge Burgen und Schlösser und wunderschöne Städtchen, die zum Besichtigen einladen.

Die Mittagspause legten wir in Kaub ein auf der Insel Pfalzgrafenstein mit einer wunderschönen, romantischen Burg.

Das Highlight am Samstag war der Loreleyfelsen und die Loreleyskulptur am Rheinufer.

Diese Engstelle ist nicht ganz einfach zu paddeln. Wir haben sie jedoch mit Bravour gemeistert. In Boppard kamen wir beim Ruderclub Germania unter. Die Unterkunft war etwas spartanisch, wir nächtigten im Bootshaus zwischen den Booten, aber die Sanitäranlagen waren sauber. Nach einer erfrischenden Dusche labten wir uns beim Italiener.

Am nächsten Morgen stiegen wir wieder in die Boote und setzten unseren Weg fort bis Andernach, das für seinen Geysir bekannt ist. Zur Halbzeit landeten wir in Koblenz am deutschen Eck an. Dort mündet die Mosel in den Rhein. Wir paddelten ein Stück auf der Mosel gegen die Strömung und gingen dann an Land. Ein herrlicher Blick auf die Festung Ehrenbreitstein und auf die Gondelbahn wurde uns geboten.

Der letzte Teil unserer Strecke nach der Pause war etwas ernüchternd. Nachdem wir seither sehr viele Sehenswürdigkeiten und Burgen zu Gesicht bekamen, passierten wir Industrieanlagen, an denen die Schiffe aufladen oder ihre Ladung löschen. Ebenso war das Kernkraftwerk Mülheim-Kärlich zu sehen. Eine letzte Rast legten wir an einem schönen Plätzchen in der Natur ein.

Nach 44 km erreichten wir das kleine deutsche Eck in Andernach. Den Geysir habe ich leider nicht gesehen, weil ich mit 2 anderen Paddlern mit dem Zug zurückgefahren bin, um die Autos zu holen.

Es war ein erlebnisreiches Wochenende und eine tolle Gemeinschaft unter den PaddlerInnen. Die Gemeinschaft im Verein wird auch beim Sommerfest am 10.9. in unserem Bootshaus gefestigt. Sicher gibt es viel zu erzählen und Leckeres vom Grill. Also gleich im Kalender vermerken und vorbei kommen. Weitere Bilder von der Ausfahrt findet ihr in der Galerie.

Eure paddelbegeisterte

Brigitte